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  • Juni 17, 2019
  • 15 Minutes

Marktkommentare – Woche 25

BoE

Die Bank of England liefert ein Update ihrer Politik und deutet immer noch an, dass die britischen Zinssätze irgendwann steigen werden. Angesichts der Unsicherheit rund um den Brexit wird der Ausschuss jedoch wahrscheinlich sagen, dass sie vorerst das Feuer halten sollten. Das Policy Update am Donnerstag wird wahrscheinlich ein weiteres einstimmiges Votum sein, die Zinsen unverändert zu lassen. Es wird interessant sein, die Reaktion auf die jüngsten Daten mit einer Verlangsamung des Wachstums, aber einem Anstieg des Lohnwachstums zu beobachten. Gouverneur Carney wird am Abend ebenfalls eine Ansprache im Mansion House halten.

Die Daten dieser Woche dürften keinen Druck auf das MPC ausüben. Die Inflation stieg im April von 2% auf 2% über dem Zielwert von 2%, was auf den Ostertermin zurückzuführen ist. Im Mai werden wir wahrscheinlich wieder bei 2% liegen. Die Einzelhandelsumsätze waren in diesem Jahr bislang positiv, und die Reallohnzuwächse und die Beschäftigung bilden eine Stütze. Jüngste Umfragen deuten jedoch auf einen deutlichen Rückgang im Mai hin, wobei viele einen moderaten Rückgang erwarten. Letzte Woche fiel das BIP im April um 0,4% und die Produktion im verarbeitenden Gewerbe um 3,9%, da die Automobilhersteller die Sommerschließungen vorwegnahmen.

Am Donnerstag schieden die ersten drei Kandidaten aus dem Wettbewerb um die Führung der Konservativen Partei aus. Matt Hancock hat sich seitdem zurückgezogen und andere könnten folgen. Boris Johnson hat die größte Unterstützung von den konservativen Abgeordneten erhalten und wird sicherlich einer der beiden Kandidaten für die Briefwahl sein. Sollte die morgige Abstimmung nicht wieder auf zwei Kandidaten hinauslaufen, wird es am Mittwoch und Donnerstag weitere Abstimmungen geben.

ECB

Am Donnerstag und Freitag findet ein Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs statt. Einer der wichtigsten Punkte, die besprochen werden sollen, ist die Frage, wer der nächste Präsident der Europäischen Kommission werden soll. Die Staats- und Regierungschefs sollten sich auf einen Kandidaten einigen, der im Juli vom Europäischen Parlament bestätigt werden soll. Berichte deuten jedoch darauf hin, dass sie von einem Konsens noch weit entfernt sind. Ihre Entscheidung wird sich auch auf die Personen auswirken, die für andere wichtige europäische Führungspositionen nominiert werden. Unter anderem soll bis zum Herbst über den Nachfolger des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Draghi, entschieden werden.

Auf der Datenseite werden die deutsche ZEW-Umfrage vom Juni und die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone veröffentlicht. Diese werden zeigen, ob das Wirtschaftswachstum gegen Ende des zweiten Quartals wieder anzieht. Analysten erwarten einen leichten Anstieg der Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe, was nur auf ein relativ schleppendes Wachstum hinweisen würde. In der vergangenen Woche war die Industrieproduktion im April in der Eurozone um 0,5% gesunken.

FED

Das geldpolitische Update der Fed im Juni wird wahrscheinlich ein Schlüsselereignis für die Märkte sein. Eine sofortige Senkung der Zinssätze in den USA ist unwahrscheinlich, aber die Märkte erwarten, dass die Zinssätze in den kommenden Monaten gesenkt werden. Die starken Rückgänge der Aktienkurse und der Anstieg der Staatsanleihen sind Ausdruck von Sorgen über das Wirtschaftswachstum. Die Märkte rechnen mit mindestens einer Zinssenkung bis zum Jahresende, wobei Ende Juli denkbar ist. Die Wahrscheinlichkeit von drei oder mehr Kürzungen bis Juni 2020 liegt nun bei fast 80%.

Bis vor kurzem ließen die Kommentare der Fed darauf schließen, dass die Wirtschaft robust genug sei, um einen „geduldigen“ Ansatz zu rechtfertigen. Die jüngsten Kommentare von Fed-Chef Powell scheinen jedoch anzuerkennen, dass möglicherweise Maßnahmen ergriffen werden müssen. Daher wird ein akkommodierenderes politisches Update erwartet, das die Tür für eine Zinssenkung – wahrscheinlich schon im Juli – offen lässt. Auch die Zinsprojektionen dürften eine Verschiebung von Zinssenkungen hin zu Zinssenkungen zeigen.

Letzte Woche stieg die am VPI gemessene Inflation im Mai um 1,8%, lag aber unter dem Wert von 2,0% im April. Die Einzelhandelsumsätze in den USA zeigten mit einem Anstieg von 0,5% im Mai ebenfalls eine positive Dynamik. Abgesehen von der Fed-Sitzung gibt es diese Woche nur Daten zu den Baubeginnen.

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